HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN

beantwortet von Univ. Prof. Dr. Peter Wolf, Hautfacharzt in Graz.

Ist die Sonnencreme aus dem Vorjahr noch wirksam?

Moderne Sonnenschutzpräparate sind prinzipiell stabil formuliert. Die darin enthaltenen UV-Filter verlieren bei sachgemäßer Aufbewahrung und Handhabung nicht an Wirksamkeit. D.h. solange ein Produkt aus dem Vorjahr nicht allzu hohen Temperaturen über längere Zeiträume ausgesetzt war und nicht verunreinigt wurde, ist mit dessen Wirksamkeit zu rechnen. Der Verbraucher erkennt dies daran, dass ein Produkt sich gut anfühlt, nicht bröckelig ist (nicht in seine Einzelbestandteile zerfallen ist) und angenehm duftet. Insbesondere Sonnenschutzprodukte mit DNA-Reparaturenzymen können aber durch Einwirkung hoher Temperaturen über lange Zeiten (beispielsweise Liegenlassen eines Produktes im Auto etc.) an Wirksamkeit verlieren.


Wie kombiniert man Gesichtspflege und Sonnenschutz?

Die Gesichtspflege ist prinzipiell auf den Hauttyp abzustimmen; das bedeutet bei trockenem Hauttyp mehr rückfettende Hautemulsionen, bei fettigem Hauttyp eher Gele und Emulsionen zur Pflege im Sommer verwenden. Ähnlich ist es mit dem Sonnenschutz handzuhaben: Gelpräparate bei fettigem Hauttyp, mehr rückfettende Sonnenschutz-Emulsionen bei trockenem Hauttyp.


Wie oft sollte man Nachcremen?

Sofern es nicht zum Abrieb eines Sonnenschutzpräparates auf der Haut kommt, beispielsweise durch mechanische Friktion im Sand am Strand, Abtrocknen bzw. Abfrottieren nach dem Schwimmen oder extremes Schwitzen, reicht gewöhnlich ein Nachcremen alle 2 Stunden aus.


Welchen Sonnenschutz sollten Kinder verwenden?

Hier ist der Vorzug Sonnenschutzprodukten zu geben, deren Wirkung vorwiegend auf physikalischen UV-Filtern, d.h. Pigmenten wie Zinkoxyd oder Titandioxyd beruht. Bei Kleinkindern sollten extrem fettende Lichtschutzpräparate insbesondere im Gesichtsbereich vermieden werden, um einen „Hitzestau“ zu verhindern.


Welche Sonnencreme sollten Allergiker benützen?

Allergiker sollten auf die Inhaltsstoffe von Sonnenschutzprodukten besondere Aufmerksamkeit legen und Produkte mit bei ihnen bekannten Allergenen vermeiden. Dies ist nur durch das genaue Studium der sog. INCI-Deklarationsliste eines Produktes, d.h. des Kleingedruckten auf der Verpackung möglich. Bei nachgewiesenen Allergien empfiehlt sich die Rücksprache mit einem hautfachärztlichen Spezialisten. Menschen mit sehr trockener Haut, welche zu Neurodermitis neigen, sollten Sonnenschutzprodukte auf Gelbasis vermeiden und gut rückfettende Emulsionen bzw. Cremen verwenden.